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Jüdische Friedhöfe > Detailansicht > Harburg
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Harburg
(Lkr. Donau-Ries, Regierungsbezirk Schwaben)
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Blick in den jüdischen Friedhof Harburg (Foto: Arbeitskreis N�rdlinger Ries / Zentrum für allgemeine wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm)
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Fotodokumentation „Steinerne Zeugnisse“:
Israel Schwierz hat uns großzügigerweise die Originalfotografien zu seiner 1988 erschienenen Dokumentation „Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern“ überlassen. Dafür gilt ihm unser großer Dank. Diese Fotografien stellen gerade im Hinblick auf die in vielen Fällen in den letzten 25 Jahren sehr rasch fortgeschrittene Verwitterung der Grabsteine eine wertvolle Quelle dar.

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Lage: Ca. 2 km westlich der Stadt in der Nähe des „Bocksberges“ westlich des Schlosses Harburg auf einer Anhöhe. Größe: 4390 qm; massive Steinmauer rund um den Friedhof.
 
Alter: 1675. Im Schutzbrief vom 19. März 1671 versprach der Oettinger Landesherr den Juden den Verkauf eines halben Morgen Ackerlands „unten am großen Höhnerberg gelegen“ zur Anlage eines Begräbnisplatzes für 75 Gulden, die in zwei Raten zu entrichte waren. Die jüdische Gemeindeordnung von 1672 regelte, dass jeder neu aufgenommene Schutzverwandte von seinem Heiratsgut eine auf die Höhe der Mitgift bezogene Gebühr zur Erhaltung des Friedhofs abgeben m�sse. Für jede Beerdigung war zudem eine Gebühr an das Oberamt zu bezahlen. 1745 errichtete man eine Mauer, 1833 erweiterte man das Gelände um einen halben Morgen Land.
 
Einzugsbereich: Mönchsdeggingen, Ederheim.
 
Beerdigungen: 266 teilweise sehr alte Grabsteine sind erhalten. Theodor Harburger fotografierte am 6. August 1930 noch einige Holzgrabmüler. Wahrscheinlich gab es ursprünglich sehr viel mehr Gräber und Grabsteine; einige wurden im Treppenaufgang des Schlosses verbaut, später jedoch wieder auf den Friedhof zurückgebracht. Die letzte Bestattung fand 1938 statt (Julius Nebel).
Besonderheiten: Tahara-Haus im Südwesten des Friedhofs mit einem Ausgang zum Friedhof und einem weiteren nach außen.
 
Schändungen: 1744 und 1800 verwendeten durchziehende Soldaten hölzerne Grabmale sowie 1744 den Friedhofszaun zum Feuermachen. Weitere Schändungen folgten im April 1937, als 33 Grabsteine umgeworfen wurden, und 1957.
 
Links:
> http://www.alemannia-judaica.de/harburgproject.htm
Diese verdienstvolle private Initiative geht zurück auf die Wiederbelebung der Synagoge von Harburg als Kulturzentrum im Jahr 1989. Neben Stammbäumen und Biografien jüdischer Familien aus Harburg finden sich hier Gräberlisten, Karten, Namenslisten zu den Friedhöfen von Harburg, Mönchsdeggingen, Wallerstein, Oettingen, Steinhart und Schopfloch.
> http://www.gemeinsamlernen.de/vile-netzwerk/Regionalgruppen/sued/Projekte/spuren.html
Die Dokumentation jüdischer Friedhöfe in Deutschland wurde als VILE-Projekt (Virtuelles und reales Lern- und Kompetenz-Netzwerk älterer Erwachsener e.V.) ins Leben gerufen.
 

Literatur: Eine von Rolf Hofmann erarbeitete Gräberliste sowie einen Lageplan bietet das HarburgProject;Germania Judaica II, 1, S. 340-341; III, 1, S. 518; Harburger 2, S. 258-60; Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens, S. 243; Träger, Michael: Jüdische Friedhöfe in Bayern (11) [Ullstadt-Sugenheim, Harburg, Neustädtles, Bad Königshofen]. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern 10, Nr. 68 (Dezember 1995), S. 15-17, hier S. 16; Werner, Constanze (Bearb.): KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern. „Wenn das neue Geschlecht erkennt, was das alte verschuldet …", Regensburg 2011 [allgemein zum Thema sowie Dokumentation der in der Zuständigkeit der Bayerischen Schlösserverwaltung stehenden KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten]

> vollständig zitierte Buchtitel finden Sie hier