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Jüdische Friedhöfe > Detailansicht > Baiersdorf
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Baiersdorf
(Stadt Baiersdorf, Lkr. Erlangen-Höchstadt, Regierungsbezirk Mittelfranken)
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Eingangstor zum jüdischen Friedhof von Baiersdorf  (Foto: Christoph Daxelm�ller)
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Fotodokumentation „Steinerne Zeugnisse“:
Israel Schwierz hat uns großzügigerweise die Originalfotografien zu seiner 1988 erschienenen Dokumentation „Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern“ überlassen. Dafür gilt ihm unser großer Dank. Diese Fotografien stellen gerade im Hinblick auf die in vielen Fällen in den letzten 25 Jahren sehr rasch fortgeschrittene Verwitterung der Grabsteine eine wertvolle Quelle dar.

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Lage: Mitten im Ort, südlich des evangelischen Friedhofs.
 
Größe: 4756 qm; massive Steinmauer, schmiedeeisernes Eingangstor mit einem Davidstern; drei Grabfelder. Salomon Samson, seit 1670 Hoffaktor des Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth, ließ die Einfriedungsmauer errichten.
 
Alter: Vermutlich bereits Ende des 14. Jahrhunderts (um 1388) angelegt. 1529 wird eine jüdische Begräbnisstätte genannt.
 
Einzugsbereich: über lange Zeit hinweg zentraler Begräbnisplatz für die Juden der Fürstent�mer Kulmbach-Bayreuth, Ansbach sowie teilweise auch des Hochstifts Bamberg. Nach 1720 bildeten die Juden von Dormitz zusammen mit Bruck, Kunreuth und Baiersdorf einen „Sepulturverband“; gegen eine Gebühr durften sie in Baiersdorf ihre Toten begraben. Dies war noch im 19. Jahrhundert der Fall, wie aus einem Vertrag vom 22. April 1866 hervorgeht. Wahrscheinlich wurden auch die Juden aus Tüchersfeld (Ortsteil Pottenstein, Lkr. Bayreuth, bis 1786/87) und aus Ermreuth (bis 1711) in Baiersdorf bestattet.
 
Beerdigungen: Ca. 1130 Grabsteine erhalten, darunter zahlreiche des 18. Jahrhunderts; der älteste Grabstein stammt von 1684, der jüngste Grabstein von 1937 (Lena Schloss). Da Baiersdorf Sitz des Distriktrabbiners war, befinden sich auf dem Friedhof auch Rabbinergrabm�ler, unter ihnen das von Rabbi David ben Joel Dispeck (1715-1793), des Verfassers den 1786 in Sulzbach erschienenen „Parches David“. 1980 stellte man einen Gedenkstein für die in der NS-Zeit umgekommenen Juden aus Baiersdorf und Umgebung auf.
 
Schändungen: Während der Zeit des Nationalsozialismus 1937 und 1938 (Novemberpogrom).
 

Literatur: Dill 1992, S. 14; Guth (Hrsg.): Jüdische Landgemeinden, S. 137; Harburger 2, S. 62-66; Schneeberger, Michael: Jüdische Landgemeinden in Bayern (22). Baiersdorf – Merkas haJehudim. über die Geschichte der Juden von Baiersdorf. In: Jüdisches Leben in Bayern. Mitteilungsblatt der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern 23, Nr. 108 (Dezember 2008), S. 28-36, hier vor allem S. 31-35; Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens, S. 145-146; Träger, Michael: Jüdische Friedhöfe in Bayern (6) [Baiersdorf, Unsleben, Ermreuth, Bechhofen]. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern 9, Nr. 62 (Juni 1994), S. 13-14, hier S. 13; Werner, Constanze (Bearb.): KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern. „Wenn das neue Geschlecht erkennt, was das alte verschuldet …", Regensburg 2011 [allgemein zum Thema sowie Dokumentation der in der Zuständigkeit der Bayerischen Schlösserverwaltung stehenden KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten]

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