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fol. 409v/410r: "Eyn schon grosz silbern Brustbilde S. Maria Magdalenen mitt Edeln gesteynen vnd Berlen getziret, dyeses Stifts mtt Patronen"

Die Reliquienbüste der hl. Maria Magdalena aus Silber wurde 1513 von dem Goldschmied Hans Hujuf angefertigt. Perlen und Edelsteine verleihen der Darstellung der Heiligen aus königlichem Geschlecht besondere Kostbarkeit. Maria Magdalena ist hier mit ihrem schönen, langen Haar dargestellt, mit dem sie Christus laut Bibelüberlieferung die Füße getrocknet hat. Am Sockel befindet sich das Wappen des Erzbischofs Ernst von Magdeburg und "1513". Am Ärmelbesatz ist zu lesen: PECCATA MV(ndi(.

In dem zepterartigen Reliquiar oben war eine Haarreliquie der hl. Magdalena enthalten, im Glasgefäß zwei silberne Fingerreliquiare mit Knochen. Insgesamt sind 143 Partikel der Heiligen verzeichnet, darunter Teile von ihrem Haupt, Kinn, Kiefer, Zähne, Haar, Finger, Armknochen, Rippe, Gebeine, Hand, Salbe, Schleier, Kleid, von dem Haus, in dem sie geweint hat, von der Stadt, in der sie gebüßt hat, von ihrem Grab. Außerdem enthielt die Büste Reliquien der Samariterin Maria Ägyptiaca sowie der Simphorosa und des Lazarus.

(Halm/Berliner IX, 1)
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