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fol. 291v/292r: "Eyne greyffenn Clawe In silber gefast vnnd vergult, vff der decke sanct Mauritiusbilde"

Diese Greifenklaue aus vergoldetem Silber ist mit einer Figur des hl. Mauritius bekrönt. Der hl. Mauritius ist als Patron des Erzbistums Magdeburg, als Patron des von Kardinal Albrecht begründeten Neuen Stifts in Halle und als Reichsheiliger in zahlreichen Darstellungen präsent. Das Reliquiar enthält 15 Partikel, darunter Knochen aus der Gefolgschaft des Mauritius, ein Schulterblatt des hl. Christophorus, Knochen des hl. Valentin und Teile des hl. Fabian sowie des hl. Sebastian.

In Aschaffenburg, wohin sich Kardinal Albrecht nach dem Übergang der Stadt Halle zur Reformation zurückgezogen hatte, ist im Stiftsmuseum eine auf den Beginn des 16. Jahrhunderts datierte Vogelklaue aus vergoldetem Messing erhalten (Inv.-Nr. 3726). Über ihre Herkunft lässt sich nichts Genaueres sagen. Laut Inventar verwies ein inzwischen verloren gegangener Zettel auf eine Herkunft aus dem Besitz Albrechts von Brandenburg.

(Halm/Berliner VI, 58)
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