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fol. 205v/206r: "Eyn grosz Silbernn vergult Sanct Andreas Creutze mitt steynenn"

Zum Mittelstück dieses Andreaskreuz-Reliquiars existiert ein um 1524/25 in Nürnberg entstandenes Modell, das auf der Rückseite als Besitzvermerk das Wappen der Nürnberger Patrizierfamilie Harsdörffer enthält. Das aus dunkel gebeiztem Lindenholz gearbeitete Modell (21 x 15,7) wird im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg (Inv.-Nr. 920.33) aufbewahrt.

Das Reliquiar, das das Schulterblatt des hl. Andreas enthielt, war aus vergoldetem Silber gearbeitet. Die Inschrift unter der Andreas-Figur zitiert den zum hl. Andreas gehörigen 2. Glaubensartikel: ET ( IN ( IESUM ( CHRISTVM ( FILIVM ( EIVS ( VNICVM ( DOMINVM ( NOSTRVM. Der Kreuzbalken ist mit regelmäßig angeordneten bunten Edelsteinen geschmückt.

Die Provenienz der qualitätvollen Arbeit ist umstritten: Man hat eine süddeutsche, vielleicht Augsburger Arbeit um 1520/25 vermutet. Auch die Zuschreibung an den Nürnberger Künstler Ludwig Krug oder an Peter Flötner wurde diskutiert.

(Halm/Berliner V, 10)
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