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fol. 156v/157r: "Eyn Silbernn vergulte taffel. In der mitte eyn gantz gulden geschmeltzt vesper Bilde"

Bei diesem silbervergoldeten Altärchen handelt es sich um eine so genannte Paxtafel. Das 1520/26 wohl in Nürnberg entstandene Reliquiar enthält Partikel der Gottesmutter Maria, unter anderem Haare, Teile ihrer Kleidung, ihres Hemds, des Schlafgewands, Fäden, die sie selbst gesponnen hat, Teile aus ihrem Grab und vom Berg Zion, wo sie nach Christi Tod gewohnt hat, sowie etwas aus ihrer Geburtsstadt, die jedoch in der Heiligen Schrift nicht verzeichnet und demnach eigentlich nicht bekannt ist.

Das Paxtafelreliquiar (ein ähnliches Stück zeigt fol. 106v) war mit drei Goldemailreliefs





















geschmückt: Krönung Mariä (oben), Beweinung (Mitte) und Anbetung der Heiligen Drei Könige (unten). Erhalten haben sich neben dem Relief mit der Anbetung der Heiligen Drei Könige (Victoria & Albert-Museum, London, Inv.-Nr. M.550.1910) ein Lindenholzmodell für die Beweinung (Berlin, Skulpturengalerie) und die Hans Kulmbach zugeschriebene Entwurfszeichnung für das gesamte Reliquiar (ehem. Sammlung Lahmann).

(Halm/Berliner III, 7)
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