Die über 350 Reliquienbehältnisse Kardinal Albrechts waren weithin berühmt – nicht nur wegen der wertvollen Inhalte, die sie bargen, sondern auch wegen ihrer Kunstfertigkeit: "Eyn gantz schneweysz viereckicht Elffenbeynenn kestleyn", "Eyn gantz guldenn Monstrantz mitt kostlichenn Edeln steynen vnd Berlenn", "Eyn gantz rotte Chorellen Crucifix In Silber gefast vnd vergult", "Eyn Schoner Sarch mitt kostlichen Berlen vnd vielen Edeln gesteynen gestickt", "Eyn grosz Silbern schiff mitt Chorellen" – es nimmt nicht wunder, dass kaum etwas die Zeiten überstanden hat.

Bereits der Kardinal musste das ein oder andere kostbare Stück zu Geld machen, um seine chronische Finanznot zu lindern. Reformation, Kriege und Notzeiten, in denen Gold- und Silberwerke eingeschmolzen wurden, taten ein Übriges, sodass kaum mehr als 20 Relikte, ergalten sind – teils nur fragmentarisch.