In Schnaittach gibt es ein um 1924 eingeweihtes
Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges in der parkähnlichen Anlage
Kalva-rienberg" am Ortsrand. Unter der Skulptur zweier Soldaten, der Widmung:
DER MARKT SCHNAITTACH SEINEN HELDEN 1914 + 1918
und der Überschrift:
Aus der Marktgemeinde Schnaittach starben fürs Vaterland
sind darauf auch die Namen der folgenden jüdischen deutschen Gefallenen aufgeführt:
In der Sammlung des Heimatmuseums gibt es eine Gedenktafel aus
schwarzem Marmor (113x67,5 cm). Das in Anlehnung an die beiden Gebotstafeln mit zwei
Bögen abgeschlossene Denkmal trägt unter jedem der beiden Bögen einen Davidstern mit
Eichenlaub, darunter die deutsche Inschrift:
Zur ewigen Erinnerung an die im Weltkrieg 1914/18 auf dem
Felde der Ehre gefallenen Söhne der israelitischen Gemeinde Schnaittach.
Unter dieser Widmung kann man die Namen von
Moritz Prager
Inf. b. bay. 23. R. 12. K.
geb. 16.3.1882
gef. 12.11.1915 b. Belbor i.d. Karpathen
Julius Vetsburg
Inf. b. bay. 21. R. 8. K.
geb. 15.4.1887
gef. 24.10.1915 b. Ripont i.d. Champ.
Jakob Krämer
Inf. b. bay. 13. Res.R.
geb. 5.2.1892
gef. 10.5.1915 b. Bukow i. Russland
in deutscher und darunter in hebräischer Schrift lesen,
unter den Namen befindet sich die Darstellung eines auf einem lorbeergeschmückten Schwert
ruhenden Löwen.
Bis 1938 war diese Gedenktafel wohl in der Synagoge angebracht. Sie
wurde beim Umbau des Synagogengebäudes in ein Heimatmuseum hinter dem früheren Aron
Hakodesch eingemauert und erst 1991 bei Renovierungsarbeiten wieder entdeckt. Seit der
Eröffnung der Außenstelle des Jüdischen Museums Franken in der einstigen Synagoge ist
diese jüdische Gedenktafel wieder der Allgemeinheit zugänglich.