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Schnaittach
Nürnberger Land (Mittelfranken)
 
In Schnaittach gibt es ein um 1924 eingeweihtes Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges in der parkähnlichen Anlage „Kalva-rienberg" am Ortsrand. Unter der Skulptur zweier Soldaten, der Widmung:

DER MARKT SCHNAITTACH SEINEN HELDEN 1914 + 1918

und der Überschrift:

Aus der Marktgemeinde Schnaittach starben für’s Vaterland

sind darauf auch die Namen der folgenden jüdischen deutschen Gefallenen aufgeführt:

 

 
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Krämer Jakob,
Vizefw., gef. 9.5.15, Bukow

Prager Moritz,
Inf., gef. 11.11.16, Siebenbürgen
Vetsburg Jul., Inf., gef. 24.10.15, Ripont

In der Sammlung des Heimatmuseums gibt es eine Gedenktafel aus schwarzem Marmor (113x67,5 cm). Das in Anlehnung an die beiden Gebotstafeln mit zwei Bögen abgeschlossene Denkmal trägt unter jedem der beiden Bögen einen Davidstern mit Eichenlaub, darunter die deutsche Inschrift:

 

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Zur ewigen Erinnerung an die im Weltkrieg 1914/18 auf dem Felde der Ehre gefallenen Söhne der israelitischen Gemeinde Schnaittach.

Unter dieser Widmung kann man die Namen von

Moritz Prager
Inf. b. bay. 23. R. 12. K.
geb. 16.3.1882
gef. 12.11.1915 b. Belbor i.d. Karpathen

Julius Vetsburg
Inf. b. bay. 21. R. 8. K.
geb. 15.4.1887
gef. 24.10.1915 b. Ripont i.d. Champ.

Jakob Krämer
Inf. b. bay. 13. Res.R.
geb. 5.2.1892
gef. 10.5.1915 b. Bukow i. Russland

 

 
in deutscher und darunter in hebräischer Schrift lesen, unter den Namen befindet sich die Darstellung eines auf einem lorbeergeschmückten Schwert ruhenden Löwen.

Bis 1938 war diese Gedenktafel wohl in der Synagoge angebracht. Sie wurde beim Umbau des Synagogengebäudes in ein Heimatmuseum hinter dem früheren Aron Hakodesch eingemauert und erst 1991 bei Renovierungsarbeiten wieder entdeckt. Seit der Eröffnung der Außenstelle des Jüdischen Museums Franken in der einstigen Synagoge ist diese jüdische Gedenktafel wieder der Allgemeinheit zugänglich.