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Rödelsee
Kitzingen (Unterfranken)
 
Auf dem Bezirksfriedhof am Fuße des Schwanberges kann man unweit vom Eingang ein aus fünf Grabsteinen und einem Denkmal bestehendes Gräberfeld für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen aus dem Einzugsbereich des Friedhofes finden.

Auf dem aus schwarzem Marmor gefertigten Denkmal für alle Gefallenen aus dem Bereich des Bezirksfriedhofes, das sich am Boden vor den fünf Grabsteinen befindet, die alle mit militärischen Symbolen versehen sind, ist die Inschrift zu lesen:

 

 
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Im Weltkrieg 1914/18 ließen ihr Leben in treuester Pflichterfüllung nachstehende Angehörige des Friedhofsbezirks Rödelsee

Sali Gerst
Kitzingen

Josef Astruck
Marktbreit

Rich. Hichberger
Kitzingen

Simon Astruck
Marktbreit

Jos. Rosenthal
Kitzingen

Martin Goldstein
Marktbreit

Dr. Moses Schur
Kitzingen

Abraham Lauber
Marktbreit

Isidor Schur
Kitzingen

Kurt Lehmann
Marktbreit

Josua Schur
Kitzingen

Julius Putzel
Marktbreit

Stefan Sonder
Kitzingen

Isak Klein
Mainstockheim

Adolf Stern
Kitzingen

Salomon Nußbaum
Mainstockheim

Justin Stein
Kitzingen

Justin Sonder
Mainstockheim

Willy Stein
Kitzingen

Karl Fromm
Großlangheim

 

 
Auf dem Sockel des äußersten linken Grabsteins ist unter der hebräischen die folgende deutsche Inschrift verzeichnet:

Hier ruht Adolf Stern. Kaufmann aus Nürnberg geboren zu Kitzingen am 14. April 1883 Sohn von Benjamin u. Antonie Stern. Im Weltkrieg den Heldentod erlitten als Unteroffizier im bayr. 14. Infant. Rgt. in der Sommeschlacht in Frankreich. Gestorben im Feldlazarett bei Fins am 16.September 1916. Heimgeführt aus dem Soldaten Friedhof bei Sorel le Grand und unter großer Beteiligung und militärischen Ehrengeleit hier am 7. Dezember 1916 bestattet.

Der Grabstein daneben ist – wie auch die übrigen vier – auf der Vorderseite nur mit einer hebräischen Inschrift versehen. Auf der Rückseite hingegen ist der folgende Text zu lesen:

SALI GERST geb. 5.2.80 in Kitzingen nahm am 2.8.14 Abschied vom geliebten Weib u.s. 3 Kindern um getreu s. Fahneneid fürs Vaterland zu kämpfen und zu sterben. Nach 34 mtl. Frontdienst fand er am 17.6.17 in Datsle (Russl.) seine erste Ruhestätte um am 27.1.1918 nach Rödelsee zur ewigen Heimat unter militärischen Ehren überführt zu werden.

Der Grabstein in der Mitte der Anlage läßt auf der Rückseite die folgende Inschrift erkennen:

 

 
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Hier ruht Abraham Lauber aus Marktbreit, geb. in Obernbreit.
Als das Vaterland rief zog er am 4.8.14 in den Weltkrieg und starb nach dreijährigem tapfersten Frontdienst den Heldentod in Russland, tief betrauert von seinem geliebten Weibe und seinen beiden unmündigen Kindern.
Er fand am 20.4.17 in Abernan Russland seine vorläufige Ruhestätte und wurde am 27.1.18 nach Rödelsee unter grosser Beteiligung und militärischen Ehren überführt.

Möge seine Seele des ewigen Lebens teilhaftig werden.

roedelsee-1.jpg (61354 Byte) Auf dem danebenstehenden Grabstein kann man folgende Zeilen lesen:

Julius Putzel
geb. am 4.Tag Chanukoh 5650 einziger Sohn des Leopold Putzel und dessen Ehefrau Sabina geborene Eisenheimer in Marktbreit. Als mutiger Kriegsteilnehmer erkrankte er im Felde und starb am 11. Av 5678 in einem Lazarett in Altenburg (S.A.).

Ruhe in Frieden!

 
Die Rückseite des äußersten rechten Grabsteins zeigt die folgende Widmung:

Vizefeldwebel d.R. Kurt Lehmann Sohn des Eduard und Helene Lehmann Marktbreit, geb. 22.6.1895, trat 1914 bei Ausbruch des Weltkrieges als Kriegsfreiwilliger in den Felddienst um fürs Vaterland zu kämpfen. Am 15.7.1918 bei Souain (Frankreich) durch Kopfschuss verwundet, kam er wieder geheilt aus dem Felde, starb jedoch infolge seiner Verwundung unerwartet am 10.7.1919 in Frankfurt a.M. Schlummere sanft tapferer Held auf heimatlichem Boden.

In einer der Gräberreihen links vom Eingangstor ist auf dem Grabstein von IGNATZ GOLDSTEIN s.A. aus Marktbreit der folgende Zusatz für den nicht auf diesem Friedhof bestatteten Sohn zu lesen:

Sein Sohn Martin geb. 12. August 1891 fiel am 1. Januar 1915 bei Apremont (14.Infant. Regt. 10.Komp.)