In den Beschreibungen der Gedenkstätten auf jüdischen Friedhöfen in den einzelnen Orten kommen Ausdrücke und auch Abkürzungen vor, die dem nichtjüdischen Leser unbekannt sein könnten. Zum besseren Verständnis der Dokumentation werden im folgenden die wichtigsten Worte kurz erläutert:

Davidstern (auch Magen David oder Judenstern): Seit Jahrhunderten eines der Symbole des Judentums. Der MAGEN DAVID war in der NS-Zeit das Kennzeichen für Juden, das an der Kleidung getragen werden mußte. Auch heute ist er ein Kennzeichen des Judentums – er ist Bestandteil der Nationalflagge des Staates ISRAEL. 

Israel: Jüdischer Vorname; Bezeichnung des Landes; dritte der drei „Schichten", in die das jüdische Volk eingeteilt ist: KOHANIM (KOHEN, COHEN = Priester), LEVIIM (LEVITEN = Diener der Priester, die ihnen vor dem Segnen die Hände waschen) und ISRAELIM (ISRAEL = gewöhnlicher Jude). 

Kaddisch: Lobgebet, das Gott preist; es wird gewöhnlich von Trauernden nach der Bestattung und im Gedenken an Verstorbene am Jahrestag des Ablebens (Jahrzeit) rezitiert. 

Kohen, Cohen, Kahn, Kahane, Katz, Katzmann: Angehöriger der aus dem Stamme LEVI hervorgegangenen „Priesterkaste", der den Dienst am Heiligtum, am Allerheiligsten, versehen mußte. Die Priester unterliegen besonderen Gesetzen und Vorschriften, die noch schwieriger sind als die der „normalen" frommen Juden. Der „Titel" wird vom Vater auf den Sohn weitervererbt, er kann durch nichts erworben werden. 

Levi: Angehöriger des Stammes LEVI und gleichzeitig der zweiten „Schicht" des jüdischen Volkes. Die LEVIIM (LEVITEN) unterstützen die KOHANIM bei ihrer Arbeit und waschen ihnen vor dem Segnen des Volkes die Hände. 

Mazewa: Grabstein; wird ein Jahr nach der Bestattung gesetzt. 

PN oder PT: Abkürzung auf (fast) allen jüdischen Grabsteinen, über der Inschrift mit Name und Daten. 

P.N. = PO NIKBAR = „hier ist begraben" 

P.T. = PO TAMUN = „hier liegt begraben" (oder „hier wurde hingelegt") s.A.: seeligen Andenkens. Zeichen, daß die Person(en) verstorben ist (sind). 

Stele: Senkrecht stehender Stein (z.B. Grabstein), dessen Höhe stets die Breite übertrifft. 

Tahara-Halle: „Leichenhalle"; Halle in einem Gebäude auf dem Friedhofsgelände, in dem die rituelle Reinigung (TAHARA) und die anschließende Einsargung durchgeführt werden. 

TNBZH: Abkürzung (5 Buchstaben), die auf fast jedem jüdischen Grabstein zu finden ist: „TIHIJE NISCHMATO ZRURA BIZROR HACHAJIM" = Möge seine/ihre Seele eingebunden sein im Bunde des (ewigen) Lebens" (mehrere andere inhaltliche ähnliche Übersetzungen sind gebräuchlich und möglich).