Burgen
in Bayern

Burg Harburg Harburg

Die 1150 im Besitz des staufischen Königshauses gesichert erstmals als "castro Horburc" erwähnte Burg ging 1299 als Reichspfand an die Grafen von Oettingen und wurde 1418 zu deren Eigentum erklärt. Von 1493 bis 1549 diente die Harburg den 1674 gefürsteten Grafen von Oettingen als Hauptresidenz. Mit dem Aussterben der Linie Oetttingen-Oettingen kam die Harburg 1731 an das Haus Oettingen-Wallerstein, das die Burg im Jahr 2000 in die gemeinnützige Kulturstiftung des fürstlichen Hauses überführt hat.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 10.686918, 48.784820

Baugeschichte

Romanische Bausubstanz wohl aus der Zeit kurz vor 1200 zeigen die beiden Bergfriede, der im späteren Fürstenbau vermauerte Palas, Teile der Schlosskapelle St. Michael, die innere Ringmauer und das innere Burgtor ("Obere Tor"). Hussitenzeitlich, das heißt aus der Zeit um 1420/30, ist der südlich und westlich vorgelagerte, turmreiche Zwinger. Die nördlich anschließende Vorburg wurde im späten 15. Jahrhundert ausgebaut. In der Kernburg stellte man 1496 den Saalbau fertig. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erfolgte ein erneuter Ausbau, der Fürstenbau, Kastenbau und Burgvogtei umfasste. Auch wurden die Wehreinrichtungen modernisiert. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg überformte man vor allem im 18. Jahrhundert die Wohn- und Nutzbauten im barocken Stil.
Die enorme Größe der Kernburg (220 x 120 Meter) lässt sich vielleicht durch die Revitalisierung einer vor- oder frühgeschichtlichen Wallburg erklären, wobei sichtbare Baureste der 1150 erwähnten Burg in Ermangelung einer detaillierten Bauforschung noch nicht lokalisiert wurden.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die auf einem weiten, nach drei Seiten steil abfallenden Bergsporn über der Wörnitz erbaute Burg besticht durch die ihre Größe und ihren Erhaltungszustand. Burgenkundlich bedeutend sind die beiden sehr gut erhaltenen quadratischen Bergfriede mit ihren herrlich gearbeiteten Buckelquadern, die eine Seitenlänge von 9,5 Metern aufweisen. Der östliche Bergfried wurde innen im 18. Jahrhundert stark überformt, während der westliche Bergfried in seinem gewölbten Sockelgeschoss noch ein nachmittelalterliches Verlies mit Haspelaufzug aufweist. Alle Baulichkeiten sind unter Dach und in Nutzung. Bemerkenswert ist der angeblich einst 128 Meter tiefe Burgbrunnen, der heute noch eine beachtliche Tiefe von 53 Metern aufweist.
Aufgrund ihrer turmreichen Silhouette auf steilem Fels wird die Harburg auch als das "Himmlische Jerusalem Bayerns" bezeichnet.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Harburg ist von Mitte März bis Ende Oktober zugänglich; nähere Informationen, auch zu Führungen und Speizialangeboten wie Musik- und Nachtführungen, finden Sie im Menü "Schlösser" auf der Website www.fuerst-wallerstein.de

Für das leibliche Wohl sorgt die Fürstliche Burgschenke mit dem mittelalterlichen Burgherrenschmaus. Das zugehörige Hotel umfasst sieben gemütliche Doppelzimmer im historischen Ambiente. Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht vom großen Rockkonzert bis zur kleinen Familienfeier. Nähere Informationen finden Sie hier.

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