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"Raus
mit Euch, Bei uns gibts koa Anarchie!"
Entwurf: Siegmund von Suchodolski
Druck: Kunstanstalt O. Consee,
München 1918/1919
Farblithografie, 125 x 95
Münchner Stadtmuseum (C 14/85)
Die konservative Volkspartei
(BVP) warb 1918/19 vor allem mit der Angst vor den "Gefahren des
Bolschewismus".
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Politische Plakate erlebten
in der Weimarer Republik eine Blütezeit. Gleich nach der Novemberrevolution
wurde das Land mit amtlichen Plakaten und Wahlplakaten überschwemmt.
Insbesondere die Bayerische Volkspartei (BVP), die von 1919 bis 1932 stärkste
Partei in Bayern war und von 1920 bis 1933 den Ministerpräsidenten
stellte, trat mit auffallend vielen Bildplakaten an die Öffentlichkeit.
Hauptthema war die Kampfansage gegen Kommunismus und Bolschewismus.
So zeigt das Plakat "Bayern, der Bolschewik geht um!"
aus dem Jahr 1919 einen Mann mit "asiatischen Gesichtszügen",
bekleidet mit rotem Kittel und roter Mütze, der von Osten her mit
einer Brandfackel auf München zielt. Berlin hat er bereits fest im
Griff; die Rauchspur überzieht das nördliche Bayern.
Das Feindbild "Bolschewik" steht zum einen für den
revolutionären Umsturz der alten Ordnung, zum anderen für die
Bestrebungen der in den Augen der BVP vom "Bolschewismus"
infizierten Reichshauptstadt Berlin, die deutschen Länder zu
einem zentralistischen Einheitsstaat zusammenzufassen.
Das Propagandaplakat "Raus mit Euch" nennt keinen Herausgeber,
kann jedoch nur aus dem Lager der BVP stammen. Es greift das gleiche Thema
auf: Ein typisierter Bayer wirft einen "Anarchisten" vor den
bayerischen Grenzpfahl.
Das mit "S." signierte Plakat "Rettet die Heimat"
beschwört die "rote Gefahr". Ein monumental ins
Bild gestellter weiß-blauer Ritter mit kampfbereit eingelegter Lanze
steht wie ein Schutzwall vor einer Bauernfamilie, Sinnbild der bewahrenden
Kräfte und des "unverdorbenen" Lebens, die er vor
der "roten Gefahr" beschützt.
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