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Schützenscheibe auf
die "Verteidigung des Kirchhofs bei Kissingen durch bay. Jäger
am 10. Juli 1866"
Emskirchen 1866
Öl/Holz, Ø 69
Schützengesellschaft Emskirchen e.V.
Eine fränkische Schützenscheibe
von 1866 zeigt bayerische Truppen, die den Kirchhof im renommierten Badeort
Kissingen verteidigen.
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Hauptort der bayerischen Verteidigung
von Kissingen war der etwas erhöht situierte Kirchhof. Nach dem Verlust
des Südteils der Stadt konnte auch die Hauptbrücke über
die Saale nicht mehr verteidigt werden und nun leistete nur mehr die Besatzung
des Kirchhofs energischen Widerstand gegen die angreifenden Preußen.
Bereits von drei Seiten umfasst, schien es nur noch eine Frage der Zeit,
wann sich die Verteidiger der Übermacht des Gegners ergeben mussten.
Die Attacke einer Eskadron
des 4. Chevaulegers-Regiments war insofern ein Erfolg, als die preußischen
Truppen abgelenkt wurden und sich deshalb der größere Teil
der Besatzung des Kirchhofs in Richtung Winkels durchschlagen konnte.
Die Darstellung auf der Schützenscheibe
ist historisch nicht korrekt, da der Kirchhof nicht von Jägern, sondern
von zweieinhalb Kompanien des 11. Infanterie-Regiments verteidigt wurde.
Dies mag einerseits auf den "Jäger-Mythos" zurückzuführen
sein, denn die Jäger galten als Elitetruppe, andererseits kann eine
bekannte, etwa 30 Jahre ältere Lithografie von Daniel Monten die
Vorlage geliefert haben, in der bayerische Jäger bei der Verteidigung
eines Friedhofs dargestellt sind.
Die Schützengesellschaft mag sich auch den bayerischen Jägern
besonders verbunden gefühlt haben, da bei diesen gerade auf die Schießausbildung
großer Wert gelegt wurde.
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