Schützenscheibe auf
die "Deutsche National-Versammlung in der Paulskirche zu Frankfurt
am Main 1848" Öl/Holz, Ø 80 In der Paulskirche in Frankfurt
a.M. tagte 1848/49 das erste gesamtdeutsche Parlament und arbeitete eine
Verfassung aus, die u.a. an der Ablehnung durch Preußen, Österreich
und Bayern scheiterte, was in der Rheinpfalz und in den fränkischen
Hochburgen der Demokratie Bestürzung auslöste.
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Alle revolutionären "Märzproklamationen" von 1848 forderten die Wahl eines deutschen Parlaments, das eine Verfassung ausarbeiten und einen deutschen Nationalstaat schaffen sollte. Das Parlament wurde in allen Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes nach dem allgemeinen und gleichen Wahlrecht der Männer gewählt. Es trat am 18. Mai 1848 in der Paulskirche in Frankfurt a.M. zusammen. Die Schützenscheibe zeigt das Innere der ehemaligen Kirche mit Blick auf die Abgeordnetenbänke und das Rednerpult unter dem Bild der "Germania" und den Farben Schwarz-Rot-Gold, die seit den Befreiungskriegen die deutsche bürgerliche Nationalbewegung symbolisierten. Die Nationalversammlung war
weitgehend ein Honoratiorenparlament, in dem das akademische Bildungsbürgertum
überwog. Fest gefügte Parteien gab es noch nicht; aber es entwickelte
sich auf Grund der unterschiedlichen Einstellungen zu den Sachfragen rasch
eine Reihe von Gruppierungen bzw. Fraktionen: die konservative, christlich
und großdeutsch-föderalistisch eingestellte Rechte, bei der
zwischen Katholiken und Protestanten gutes Einvernehmen herrschte; die
liberale Mitte ("Zentrum"), die in ein rechtes und ein
linkes Lager gespalten war. Das rechte wollte eine konstitutionelle Monarchie
mit einer vom Monarchen eingesetzten Regierung, das linke eine parlamentarische
Monarchie mit einer vom Parlament gewählten Regierung, wozu andere
Streitpunkte kamen. Als dritte Kraft ist die demokratisch, unitarisch
(einheitsstaatlich) und teilweise republikanisch gesinnte Linke mit einem
gemäßigten und einem radikalen Flügel zu nennen, wobei
extreme Anhänger dieser Richtung auch außerparlamentarische
Bewegungen und gewaltsame Aufstände an verschiedenen Orten, darunter
auch in Frankfurt selbst, in die Wege leiteten. |