Brustbild der Prinzessin Elisabeth Ludowika von Bayern als Braut (1801–1873)

Joseph Stieler (1781–1858)
München um 1823
Öl/Leinwand, 68 x 57,

in achteckigem Ausschnitt
Potsdam, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg,
Sanssouci (GK I 2942)

Prinzessin Elisabeth von Bayern heiratete 1823 den preußischen Thronfolger und späteren König Friedrich Wilhelm (IV.). Aus konfessionellen und politischen Gründen hatte es jahrhundertelang keine Eheverbindungen zwischen Wittelsbachern und Hohenzollern gegeben.

  Elisabeth Ludowika von Bayern

 

Das Brautbild von der Hand des Münchner Hofmalers Stieler zeigt die erste Tochter Max I. Josephs, die aus seiner zweiten Ehe mit Caroline Friederike von Baden, der ersten protestantischen Landesmutter in Bayern, stammt.

Die Verbindung Elisabeths von Bayern mit dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm – eine Liebesgeschichte – wurde vom bayerischen Kronprinzen Ludwig sehr befördert.

Ludwig sah in dem Knüpfen verwandtschaftlicher Bande zwischen dem protestantischen Norden und dem katholischen Süden eine Möglichkeit seine romantische Idee vom geeinten "Teutschland" voranzutreiben. Außerdem erschien die Nähe zu Preußen als Schutz gegen Österreich aus politischen Gründen ratsam.

Jedoch stand der Trauung zunächst die kategorische Forderung König Friedrich Wilhelms III. von Preußen entgegen, Elisabeth müsse zuvor zum evangelischen Glauben übertreten.

Bereits als 18-Jährige hatte sie sich aus Neigung für den preußischen Kronprinzen entschieden, aber erst vier Jahre später, nachdem Friedrich Wilhelm III. seine Forderung dahingehend milderte, dass die Konversion erst nach der Eheschließung stattfinden solle, fand am 16. November 1823 in München die Trauung per procurationem nach katholischem Ritus statt.

Am 28. November 1823 wurde die eigentliche Trauung in Berlin nach evangelischem Ritus vollzogen. Elisabeth trat erst 1830 zum evangelischen Glauben über.