König Max I. Joseph von Bayern


Julius Schweizer (1814–1845),
1845 (?)
Öl/Leinwand, 163 x 122
Wasserburg am Inn, Städtische Sammlungen

König Maximilian I. Joseph, auf Grund seiner Herkunft frankreichfreundlich und fortschrittlich gesinnt, unterstützte die Reformen seines Ministers Montgelas. Durch Gewaltenteilung und Verwaltungsreform wurde Bayern zu einem der fortschrittlichsten Staaten Deutschlands.

  Max I. Joseph von Bayern



 

Mit dem Regierungsantritt Kurfürst Max IV. Josephs 1799 begann eine neue Epoche in der Geschichte Bayerns.

Die napoleonischen Kriege, in denen Bayern zunächst gegen, dann mit und am Ende wieder gegen Frankreich kämpfte, zogen eine tiefgreifende Umgestaltung Europas nach sich. Bayern ging als territorial geschlossener, deutlich vergrößerter und moderner Staat aus dieser Zeit hervor.

Im Frieden von Lunéville 1801 musste Bayern, das auf der Seite Österreichs gegen Frankreich gekämpft hatte, seine Besitzungen links des Rheins an Frankreich abtreten. Für diesen Verlust sollte es zwischen 1803 und 1816 durch Säkularisation und Mediatisierung mit mehr als 230 geistlichen und weltlichen Territorien in Franken und Schwaben entschädigt werden.

Max IV. Joseph – von Österreich im Stich gelassen – verbündete sich fortan mit Frankreich, mit dem er die Entschädigungsfragen verhandelte. Napoleon sprach neben Württemberg auch Bayern das Recht zu, sich 1806 zu einem Königreich zu proklamieren.

Zusammen mit fünfzehn weiteren deutschen Staaten schied Bayern 1806 aus dem Reichsverband aus und trat dem Rheinbund bei. Das mehr als 900 Jahre dauernde Heilige Römische Reich fand damit ein Ende. Kurfürst Max IV. Joseph nannte sich fortan König Maximilian I.

In den folgenden Kriegen gegen Preußen, Österreich und Russland kämpfte Bayern auf der Seite Frankreichs. Es musste dafür große Opfer bringen, so dass die einst guten Beziehungen zu Frankreich sich zusehends verschlechterten. Eine Woche vor der Völkerschlacht bei Leipzig wechselte Bayern schließlich im Vertrag von Ried (8. Oktober 1813) zu den Gegnern Napoleons über.

Montgelas und der bayerische Heerführer Wrede konnten den König von der Notwendigkeit dieses Schritts überzeugen, um die Souveränität und den Besitzstand Bayerns zu wahren.
Zahlreiche innere Reformen bewirkten, dass das junge Königreich zu einem modernen Staat geformt wurde, was die Eingliederung der neu hinzugekommenen Gebiete erleichterte.

Das Gemälde ist eine geringfügig veränderte Kopie nach Joseph Stieler, der 1822 König Max I. im Krönungsornat porträtierte. Der König trägt in diesem ganzfigurigen Staatsporträt Kette und Stern des Hubertusordens, rechts neben ihm liegen Krone und Szepter.