"Friedrich der Einzige"

Miniatur
Deutsch, um 1770
Aquarell/Elfenbein,
4,9 x 4,1
München, Bayerisches Nationalmuseum (R 5810)

Preußen unterstützte die voraussichtlichen Erben Bayerns politisch und finanziell. Der spätere König Ludwig I. von Bayern (reg. 1825 - 1848) brachte seine Bewunderung und Dankbarkeit gegenüber Friedrich II. dadurch zum Ausdruck, dass er ihn als den "Einzigen" bezeichnete.

 

"Friedrich der Einzige"

Das Miniaturbildnis Friedrichs des Großen zeigt den preußischen König im Halbprofil, bekleidet mit der schlichten blauen, rot gefütterten Interimsuniform und geschmückt mit dem Stern des Schwarzen-Adler-Ordens.

Das Altersporträt entspricht ganz dem Typus des "Alten Fritz", dessen Stilisierung Johann Heinrich Christoph Franke mit seinem Porträtgemälde von 1764 am wirkungsvollsten ausgeprägt hatte.

Die vorliegende Miniatur eines unbekannten Künstlers stammt aus dem Besitz König Ludwigs I. von Bayern. Die eigenhändige Beischrift Ludwigs ist erhalten geblieben. In der Bezeichnung Friedrichs II. als der "Einzige" wird Ludwigs tiefe Verehrung für den preußischen Monarchen sichtbar.

Seine Dankbarkeit gegenüber Friedrich II., der im bayerisch-österreichischen Erbfolgekrieg 1778/79 Bayerns Selbstständigkeit vor den Ansprüchen Österreichs bewahrte, brachte Ludwig I. mehrfach zum Ausdruck. So schrieb er etwa 1828 an seinen Schwager, den späteren König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen: "Die Erinnerung, daß mein Haus es einem König von Preußen zu verdanken hat, in Bayerns Besitz geblieben zu sein, ist tief in mir, sie ist unauslöschlich."