Zwei Hunde mit Halsband

Johann Nikolaus Gruner (?)
Bayreuth, 1716/26
Fayence, H. 14,6 bzw. 15,1, unterschiedlich staffiert
München, Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Markgräfliche Hunde dienten auch als Vorbilder für dekorative Fayencefiguren der Bayreuther Fayencemanufaktur. Vermutlich galten sie als Sinnbild der Treue.
Zwei Hunde


Die in der Form leicht voneinander abweichenden Hunde tragen Halsbänder, in denen unter der Farbe die Initialen G W M Z B des Markgrafen Georg Wilhelm (reg. 1712 bis 1726) zu erkennen sind, des Gründers und Eigentümers der Fayencemanufaktur in der von ihm gegründeten Residenz St. Georgen am See. Es ist ungewiss, ob die Tierfiguren im Auftrag des Markgrafen geschaffen oder nur ihm zu Ehren mit seinen Initialen versehen wurden.


Kupierte Ohren und Halsband sprechen jedenfalls dafür, dass ein Hund in Hofbesitz als Vorbild gedient hat. Angesichts des Formats dürften die Fayencen nicht als Tafeldekoration, sondern als Raumschmuck geschaffen sein. In den naiv modellierten und staffierten Figuren ist aber die Fixierung des Tieres auf seinen Herrn, dem es aufwartet, unübertrefflich eingefangen. Da der Hund seit dem Mittelalter als Sinnbild der Treue galt, mögen die Figuren auch allegorische Bedeutung gehabt haben.