Die Möpse Patsch und Badin

Hälfte 18. Jahrhundert Öl/Leinwand, 58 x 75 Kulmbach, Landschaftsmuseum Obermain

Hunde waren an den Fürstenhöfen allgegenwärtig. Ein Möpse - Paar des Bayreuther Hofes ist durch ein Gemälde der Nachwelt überliefert.
  Die Möpse Patsch und Badin

Die Anwesenheit von Hunden in der Umgebung des Fürsten war wohl seit dem Mittelalter ein unverzichtbares Zeichen standesgemäßen Auftretens.

Spätestens im 18. Jahrhundert spielten die Hunde auch im emotionalen Haushalt ihrer Besitzer eine bedeutende Rolle.

Insbesondere der Schoßhund war in Stunden der Einsamkeit ein treuer Gefährte und auch sonst eine Quelle des Amüsements. Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth hat sich in ihren Memoiren unter dem Jahr 1735 dazu geäußert:
ŃIch hatte einen kleinen häuslichen Verdruß. Ein kleiner Bologneserhund, den ich seit 19 Jahren hatte, starb. Ich liebte dieses Tier sehr, das der Gefährte allí meinen Unglücks gewesen war; ich empfand diesen Verlust. Die Tiere erscheinen mir als eine Art vernünftiger Wesen; ich habe so geistvolle gesehen, daß ihnen nur die Sprache fehlte, um ihre Gedanken klar auszudrücken ... Ich achte die Treue eines Hundes; er scheint mir darin den Vorzug vor der Menschheit zu haben, die so unbeständig und wechselhaft ist. Wenn ich diesem Thema auf den Grund gehen wollte, so würde ich mich erbieten zu beweisen, daß es mehr Vernunft unter den Tieren gibt als unter den Menschen ... Diese Bemerkung mag als Epitaph für meine kleine Hündin dienen ...ě


Die unterschiedlich großen Möpse Patsch und Badin dürften, da man sie abbildungswürdig fand, für ihre Besitzerin eine gewisse Bedeutung gehabt haben. Die Buchstaben auf dem Halsband des großen weisen ihn als markgräflich brandenburgisches Eigentum aus. Die Initiale W des Inschriftanfangs lässt sich allerdings auf mehrere Angehörige des Fürstenhauses beziehen: Neben der Markgräfin Wihelmine kommen deren Schwägerin (Sophie) Wilhelmine, die nach Ostfriesland heiratete, und deren Bruder Wilhelm Ernst in Frage, der 1734 in kaiserlichen Diensten in Mantua starb.

Für die Markgräfin mag nicht nur die längere Aufenthaltszeit in Bayreuth, sondern auch der französische Name des kleineren Mopses Badin (= Schäker) sprechen. Angesichts der Beliebtheit von Möpsen im 18. Jahrhundert ist es aber gewiss nicht notwendig eine Beziehung zu dem den Freimaurern nahestehenden Damenorden der Möpse zu suchen, dem die Markgräfin angehört hat.