Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach und Friederike Louise von Preussen als Brautpaar Antoine Pesne (1683ñ1753) Die aus rein politischen Gründen
geschlossene Ehe zwischen dem jungen Markgrafen von Ansbach und der Tochter
König Friedrich Wilhelms I. von Preußen verband zwei unvereinbare
Charaktere. Der Sohn aus dieser Ehe war der letzte Zoller in Franken.
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Die Ehe zwischen dem 17-jährigen Erben des Markgraftums Ansbach und der 15-jährigen preußischen Königstochter entsprang dem politischen Kalkül König Friedrich Wilhelms I. einerseits und der Geneigtheit der Markgräfinmutter sowie des leitenden Ministers Seckendorff andererseits. Für Ansbach brachte die Verbindung einen mächtigen Verbündeten und Prestigegewinn, für Preußen einen neuen Ansatzpunkt in der Mitte des Reichs. Vermutlich gab der König
selbst das Brautbild als künstlerisches Dokument des gegen den Willen
seiner Gemahlin ausgeführten politischen Schachzugs in Auftrag. Das
Einfühlungsvermögen des Hofmalers Pesne, dem das Brautpaar am
24. Mai 1729 nach dem Essen Modell stand, hat die Schüchternheit,
ja Distanz zwischen den beiden gespürt und wiedergegeben. Das Ehedrama zwischen der launischen
und hochmütigen Prinzessin und dem natürlicheren, doch jähzornigen
und ungeduldigen Fürsten ist in dem Bild vorausgeahnt. Der Markgraf
brach bald aus der Ehe aus und fand eine Lebensgefährtin aus dem
Volke, für die und die gemeinsamen Kinder er liebevoll sorgte, was
die Gemahlin in Rage versetzte. Auch Vermittlungsversuche der Geschwister
- Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth verzeichnet in ihren Memoiren
den ersten für 1732 - blieben ohne Erfolg. |