Auf dem Weg zur deutschen Einigung
Die Revolution 1848
Der Zug aus dem Norden
1866
1866 - 1869
1870/71


1866: Entscheidung für Kleindeutschland


Zwischen Preußen und Österreich, den beiden Vormächten im Deutschen Bund, kam es 1866 über der Schleswig-Holstein-Frage zum offenen Konflikt. Als Österreich die Mobilmachung des Bundesheers gegen Preußen forderte und erreichte, trat Bayern auf die Seite des Bundes und somit Österreichs.

Der Krieg währte nur kurz. Bismarcks auf militärische Stärke setzende Rechnung ging auf. In den vorangegangenen Jahren hatte Preußen Ausbildung und Ausrüstung seines Heeres entscheidend verbessert. Mit dem Zündnadelgewehr war eine Infanteriewaffe eingeführt worden, die eine schnellere Schussfolge ermöglichte. Österreichs Niederlage wurde in der Schlacht von Königgrätz am 3. Juli 1866 entschieden.

Gefechte zwischen Bayern und Preußen fanden erst in der Schlussphase des Krieges statt. Sie konzentrierten sich auf das katholische Unterfranken, insbesondere um Bad Kissingen und Würzburg. Bayern und der junge König Ludwig II. mussten nun dafür büßen, daß Ludwig I. und Maximilian II. das Militär zugunsten der Kultur vernachlässigt hatten. Der preußische Sieg veränderte die Machtverhältnisse in Mitteleuropa. Der Deutsche Bund wurde aufgelöst; Österreich schied aus Deutschland aus. Preußen annektierte große Gebiete in Nord- und Mitteldeutschland und erreichte damit endlich ein geschlossenes Staatsgebiet. Mit kleineren Gebietsabtretungen und einer Kriegsentschädigung von 30 Millionen Gulden - den Staatseinkünften eines Jahres - kam Bayern relativ glimpflich davon: Bismarck wollte die Tür für die Zusammenarbeit mit dem Süden offen halten. Zum Preis des Friedens gehörten geheime Militärbündnisse, mit denen Preußen die süddeutschen Staaten für den Fall eines Angriffs dritter Mächte an sich band.


Bayerischer Infanterist
Titel


Karte
Titel

Saalansicht
Titel
Bayerischer Raupenhelm
Titel
Preussischer Infanterie-Helm
Titel
Kampf in Kissingen
Titel
  Denkmal für Gefallene
Titel