Bayern - Franken - Preußen
Bayern und Preußen im 18. Jahrhundert
Preußens Weg nach Franken


Saalansicht
Titel



Preußens Weg nach Franken


Kurfürst Friedrich III. krönte sich 1701 zum König in Preußen. Im Zuge ihres Machtzuwachses versuchten die brandenburgischen Hohenzollern, der geografischen Zerrissenheit des preußischen Staates durch den Erwerb neuer Territorien abzuhelfen.

Schon 1703 richtete sich der Blick auf die fränkischen Markgraftümer, welche die jüngeren Brüder des Kurfürsten Joachim Friedrich 1603 geerbt hatten. Ein erster Anlauf, mittels Erbverträgen in Bayreuth Fuß zu fassen, scheiterte 1722 am Einspruch einer Bayreuther Nebenlinie und an der Hinhaltetaktik der Familie Schönborn, die Preußen aus dem Fränkischen Reichskreis heraushalten wollte. 1729 und 1731 verheiratete König Friedrich Wilhelm I. seine beiden Töchter Friederike Louise und Wilhelmine mit den Erben der Fürstentümer Ansbach und Bayreuth.

Der König suchte damit den preußischen Einfluss in der Mitte des Reiches zu stärken.Doch fürchteten sowohl der Bayreuther Schwiegervater Georg Friedrich Carl als auch der Ansbacher Gemahl Carl Wilhelm Friedrich einen Zugriff des mächtigen preußischen Staates.
Bis zum Siebenjährigen Krieg ließen sich beide Markgraftümer nicht für die preußische Politik einspannen.

Um Erbansprüche Berlins beim absehbaren Ende der Bayreuther Linie zu verhindern, betrieb Ansbach den Abschluss eines Erbvertrages, der 1752 zu Stande kam. Dem "Pactum Fridericianum" zufolge sollten die fränkischen Linien einander beerben. Bei ihrem Erlöschen jedoch sollte die Berliner Linie nachfolgen. Demgemäß erbte Markgraf Alexander von Ansbach 1768 das Fürstentum Bayreuth. Alexander bewunderte seinen preußischen Onkel Friedrich und eiferte ihm als aufgeklärter Diener seines Staates nach.

Ererbte Schuldenlast und ausbleibende Reformerfolge, Kinderlosigkeit, der Einfluss einer englischen Mätresse und nicht zuletzt die Furcht vor der Französischen Revolution bewegten den Markgrafen 1791 zu Abdankungsverhandlungen. Da seine Lande ohnehin an Preußen fallen würden, ließ er sich eine Rente zusichern und ging nach England.
Der ihm von Berlin empfohlene neue Minister Karl August Freiherr von Hardenberg hatte alle Vollmachten, um den Übergang der fränkischen Markgraftümer an Preußen reibungslos zu gestalten.


Markgraf Alexander
Titel