Die Hohenzollern und die Reformation


Karte
Titel

Saalansicht
Titel


Weichenstellung in Franken und Preußen:
Reformation und Säkularisation


Luthers Forderungen nach einer Kirchenreform (ab 1517) warfen nicht nur theologische, sondern für deutsche Fürsten vor allem politische Probleme auf. Die Reichskirche war ein Teil der Gesellschaft mit sozialen und kulturellen Aufgaben. Ihre Würdenträger waren Fürsten, Angehörige des Hochadels. Bei der Entscheidung für oder wider die Reformation galt es neben den Forderungen der Untertanen die Reaktionen von Kaiser und Papst, Kurfürsten und Nachbarn zu bedenken. Andererseits versprach die Reformation Zuwachs an Macht und Vermögen.

Im Hause Hohenzollern wurden zehn Fürsten mit der Reformation konfrontiert. Sie reagierten sehr unterschiedlich. Die beiden brandenburgischen Brüder, Kurfürst Joachim und Kardinal Albrecht von Brandenburg, hielten an der römischen Kirche fest. Der Ablasshandel des Kardinal hatte 1517 den Anlaß für Luthers Thesen gebildet. Erst Joachims Söhne führten gegen den letzten Willen ihres Vaters 1538/40 die Reformation in abgemilderter Form ein.

Unter den acht Söhnen Markgraf Friedrichs d. Ä. in Franken herrschte Uneinigkeit über den Kurs. Vier hatten kirchliche Laufbahnen einschlagen müssen, doch nur einer von ihnen verteidigte konsequent die römische Kirche. Der älteste Bruder Kasimir, seit 1515 Regent, blieb schwankend und entschied sich kurz vor seinem Tod (1527) für Ruhe und Ordnung, das heißt für das Festhalten am alten System. Den Ausschlag für die Reformation gaben die Brüder Albrecht und Georg.
Albrecht war seit 1511 Hochmeister des Deutschen Ordens. Unter dem Zwang des politischen Ausgleichs mit Polen und dem Eindruck Luthers hob er 1525 die Ordensregel auf.

Er verwandelte den Ordensstaat Preußen in ein weltliches, evangelisches Herzogtum und nahm es von Polen zu Lehen. So brachte der Ansbacher gegen den Widerstand der Brandenburger Vettern Preußen an das Haus Hohenzollern.

Georg "der Fromme" kehrte nach einer Karriere in Ungarn und Schlesien erst 1527 nach Franken zurück. Er hatte sich früh zu Luther bekannt und setzte ab 1528 in seinem Herrschaftsgebiet systematisch die Reformation durch. Georg gehörte 1530 zu den Erstunterzeichnern der Confessio Augustana, des für die Stellung der Evangelischen im Reich entscheidenden Bekenntnisses. Mit dem Erlaß der Brandenburg-Nürnbergischen Kirchenordnung von 1533 zählt er zu den Gründungsvätern der Evangelischen Kirche in Bayern.


St. Sebald
Titel

St. Sebald
Titel

Albrecht von Brandenburg
Titel