Besonders rege wurde der Austausch im 19. Jahrhundert: Forschungsreisende, Künstler und Auswanderer entdeckten Brasilien für sich. So bereisten die bayerischen Forscher Carl Friedrich Philipp Martius und Johann Baptist Spix im Auftrag des bayerischen Königs 1817 bis 1820 Brasilien.
Die Früchte ihrer Reise bereichern bis heute die naturwissenschaftlichen Staatssammlungen in Bayern sowie das Völkerkundemuseum in München. Erinnerungsstücke und Proben ihrer wissenschaftlichen Arbeit, die von Tier- und Pflanzenpräparaten bis zu zeichnerischen Darstellungen reichen, belegen dies. Martius verfasste mit "Fry Apollonio" den ersten brasilianischen Roman. Auch die umfangreiche Sammlung naturwissenschaftlicher und ethnografischer Objekte der wittelsbachischen Prinzessin Therese sind heute im Bestand des Völkerkundemuseums. Die Eindrücke und Studien der dreimonatigen Brasilienreise, die sie 1888 unternahm, legte sie in ihrem Buch "In den Brasilianischen Tropen" sowie in Reiseberichten nieder.

Der Augsburger Maler Johann Moritz Rugendas schuf 1837 die mit zahlreichen Illustrationen versehene "Malerische Reise in Brasilien", die das Bild Brasiliens in Europa populär machte.

C.F.P. v. Martius karikiert von F. Graf von Pocci,
um 1820 (Bayer. Staatsbibliothek, München)

"Neger auf einer Plantage bei der Arbeitspause", J.M. Rugendas, 1822 (privat)