Biografien > Carl Bayer 3/7

Für den jungen Einwanderer war das Ehepaar Gubitz, Verwandte mütterlicherseits, die in Utica einen „grocery store“, eine Gemischtwarenhandlung, betrieben, die erste Anlaufstelle in Amerika. Beim Englisch-Sprachkurs, den jeder Neuankömmling absolvieren musste, lernte Carl seine spätere Frau Josephine Beerhalter kennen, eine Landsmännin, die aus der Gegend von Aalen /Württemberg nach Amerika ausgewandert war.

Carl, Josephine & friends“: Die Jungverliebten verlebten wohl eine unbeschwerte und fröhliche Zeit.

Carl zog bald weiter westlich nach Rochester, wo er auf gute Arbeitsmöglichkeiten bei der dort ansässigen feinmechanischen Industrie hoffen konnte. Er fand zuletzt eine Anstellung in der Entwicklungsabteilung der Hawkeye-Werke. Dort war er mit der zeichnerischen Konstruktion von Optiken für Ferngläser und Kameras befasst. Zugleich bildete er sich an einer Technikerschule in seinem Beruf weiter und beendete dieses Privatstudium mit bestem Erfolg. Seit Januar 1936 arbeitet Carl Bayer als Design-Ingenieur für Hawkeye / Eastman Kodak.

Als Carl sich nun in gesicherter beruflicher Stellung wusste, heiratete er seine Freundin Josephine im April 1927. An der deutschsprachigen Heiratsurkunde wird die fortdauernde Bedeutung ihrer Herkunft - zumindest im privaten Bereich – sichtbar.

Carl scheint die in Amerika als typisch deutsch angesehenen Eigenschaften – Ordnung, solide Lebensführung, gründliches Arbeiten – verkörpert zu haben. Sein Berichtsheft, das zu jeder Arbeitswoche von Januar 1960 bis Neujahr 1969 die Projektaufträge, Feiertage, Urlaubs- und Krankheitstage, aber auch besondere Vorkommnisse festhält, gibt davon Zeugnis. Unter dem 22. November 1963 hat er vermerkt: „President John Kennedy shot in Dallas, Texas. Died at 2:15 p.m.“

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