Rundgang > die Motive 2/6
Religiöse Motive

In den deutschen Staaten waren seit dem Westfälischen Frieden 1648 drei Konfessionen anerkannt: die katholische, die evangelische und die calvinistische. Tatsächlich jedoch bestimmte oft weiterhin der Landesherr die Konfession seiner Untertanen. Wer seinem Bekenntnis nicht folgen wollte, konnte das Land verlassen.

In Bayern durfte erst 1806 der erste evangelische Untertan das Bürgerrecht erwerben. Angehörige der katholischen und evangelischen Konfession wurden erstmals in der bayerischen Verfassung von 1808 gleichgestellt.

Das Judenedikt von 1813 tolerierte die Angehörigen der jüdischen Religion in Bayern, beschränkte aber ihre Zahl. War das Kontingent erreicht, so blieb den Juden, die einen eigenen Hausstand gründen wollten, nur die Möglichkeit, Bayern zu verlassen.

Um die seelsorgerische Betreuung der Auswanderer in der neuen Heimat kümmerten sich Priester, Mönche und Laienhelfer, die mit ihnen die Heimat verließen. Wilhelm Löhe aus dem fränkischen Neuendettelsau gab 1845 den Anstoß zur Gründung von evangelischen Siedlungen in Wisconsin. Pater Bonifaz Wimmer aus dem Kloster Metten errichtete 1846 mit Unterstützung des bayerischen Königs Ludwig I. den Benediktinerorden in Amerika.

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