Darstellung des Königreichs Bayern (2)

Am Westgiebel des Kuppelunterbaues erkennen wir die weiblichen Relieffiguren der Victoria (Sieg) und der Pax (Frieden). Den krönenden Abschluß des Portikus bildet das von König Ludwig I. 1835 genehmigte Staatswappen, das als Schlußstein im westlichen Tambourfenster eingefügt ist und erstmalig die Einheit Bayerns mit seinen vier großen Regionen (Franken, Schwaben, Bayern, Pfalz) verdeutlicht. Dieses Wappen, dessen Herzschild in seiner Mitte mit den 21 Rauten das Stammland Bayern repräsentierte, behielt bis 1918 seine Gültigkeit.
Über dem ehemaligen Haupteingang im Portikus ist ein zweites Wappen angebracht, an dessen Unterseite sich der MILITÄR-MAX-JOSEPH-ORDEN befindet, was auf die enge Verbindung zwischen Regierung und Militär hinweist.
Victorial  - Zum Vergroessern bitte anklicken (29 KB) Wappen  - Zum Vergroessern bitte anklicken (24 KB) Paxl  - Zum Vergroessern bitte anklicken (29 KB)
(28) Victoria * (27) Königliches Wappen mit Militär-Max-Joseph-Orden * (29) Pax *

Krieg  - Zum Vergroessern bitte anklicken (40 KB) Löwe  - Zum Vergroessern bitte anklicken (38 KB) Frieden  - Zum Vergroessern bitte anklicken (40 KB)
(32) Glasmosaik - Symbol für Krieg * (30) Ruhender Löwe vor weiß-blauem Rautenhintergrund und aufgehender Sonne.
Umrahmt von Eichenlaub (Wehrhaftigkeit) und Lorbeerlaub (Sieghaftigkeit). *
(31) Glasmosaik - Symbol für Frieden *
Über dem Portikus-Eingang finden wir eine weitere, von Akademieprofessor Carl Marr anhand von drei Glasmosaiken ausdrucksvoll gestaltete, seit 1902 bestehende Darstellung des Königreichs Bayern:
Eingerahmt von den Symbolen für Krieg und Frieden symbolisiert ein ruhender Löwe (Sinnbild der landesherrlichen Gewalt) vor weiß-blauem Rautenhintergrund das Königreich. Die an der östlichen (rechten) Bildseite dargestellte aufgehende Sonne charakterisiert das Königreich als ein junges aufstrebendes Reich.
Auf die damalige Präsentation der bayerischen Heeresgeschichte weisen heute noch vier reliefartige angedeutete Tafeln im inneren Tambourbereich des Kuppelsaals hin, die einen nicht mehr vorhandenen Inschriftenzyklus enthielten.
Im Nordosten erinnerte uns die Tafel mit den Orten PRAG - BARENBERG - NÖRDLINGEN - ALLERHEIM an die entscheidende Rolle Bayerns im Dreißigjährigen Krieg. Die ehemalige südöstliche Tafel mit den Namen WIEN - OFEN - GRAN - MOHACS - BELGRAD feierte die Türkensiege des Kurfürsten Max Emanuel, und im südwestlichen Bereich befand sich eine Tafel mit Namen wie EGGMÜHL - WAGRAM - POLOZK - ARCIS, die an die Schlachten der napoleonischen Ära erinnerte. Des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 wurde mit den in der nordwestlichen Tafel befindlichen Orten WEISSENBURG - WÖRTH - SEDAN - ORLEANS - PARIS gedacht.

In Erinnerung an die Hauptformationen KAVALLERIE, INFANTERIE und ARTILLERIE der von Max Emanuel (1679-1726) am 12. Oktober 1682 erstmals aufgestellten Bayerischen Armee wurden im Haupttreppenhaus steinerne Trophäenreliefs in die Arkadenzwickel und historische Helmformen in Keilsteinen eingelassen. Zwickelrelief  - Zum Vergroessern bitte anklicken (35 KB)

(33) Zwickelrelief - Nord (Blick vom Haupttreppenhaus zum Vestibül) *
+nfanteriehelm  - Zum Vergroessern bitte anklicken (40 KB) Kürassier-Helm  - Zum Vergroessern bitte anklicken (40 KB)
(34) Ulanen-Tschapka * (35) Kürassier-Helm mit Namenszug "L" für König Ludwig I. *
Die in der Stirnwand des Kuppelsaales, gegenüber dem Treppengeländer, befindliche Widmungstafel erinnert an die ehemalige Gründung des ersten Armee-Museums im Jahre 1879 durch König Ludwig II. und an den Neubau durch Prinzregent Luitpold im Jahre 1904. Das Bildnis von Prinzregent Luitpold ist als Portraitsmedaillon oberhalb der Inschrift im Gebälk eingelassen, wobei die Inschrift von einem Ädikularahmen mit Trophäenreliefs eingefaßt ist, die teilweise an die römische Geschichte erinnern. Widmungstafel  - Zum Vergroessern bitte anklicken (36 KB)
Der Kuppelsaal selbst wurde mit 24 eroberten Fahnen verziert, die auf der Galeriebrüstung befestigt waren. Sie galten als militärische Trophäen, da nach ihrer Anzahl die Bedeutung eines Sieges bemessen wurde. Heute befinden sich die Fahnen im Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt. (36) Widmungstafel mit Portraitmedaillon von Prinzregent Luitpold im Jahre 1904 *

Wittelsbach  - Zum Vergroessern bitte anklicken (35 KB) Auf dem Vorplatz zwischen zwei (noch vorhandenen) großen historischen Flaggenmasten fand sich der geradezu ideale Ort für ein Reiterstandbild. Auf Anordnung des Prinzregenten Luitpold schuf der Akademiedirektor, Reichsrat Ferdinand von Miller, ein Reiterstandbild, das den Ahnherrn des Wittelsbacher Hauses, Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, darstellt. Durch ihn wurden die Wittelsbacher im Jahre 1180 Herzöge von Bayern. Bei der Feier anläßlich des 90. Geburtstages des Prinzregenten am 12. März 1911 wurde das Denkmal von Prinz Ludwig enthüllt.
(37) Herzog Otto von Wittelsbach, Reiterstandbild von Ferdinand von Miller. *

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