Darstellung des Königreichs
Bayern (1) |
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Das Bayerische Königreich wird
von der imposanten halbkugelförmigen Kuppel verkörpert, die von vier mächtigen
Pfeilern getragen wird. Jeder dieser Pfeiler steht für einen der vier
bayerischen Volksstämme.
Verdeutlicht wird dies durch die steinernen Reliefwappen, die sich am
Oberteil dieser mächtigen, abgeschrägten Eckpfeiler des Kuppelraumes
in folgender Anordnung befinden: für BAYERN ist südöstlich, auf
Wunsch Ludwigs I., der ehemalige Löwe der pfälzischen Grafschaft
Veldenz dargestellt, südwestlich befindet sich der fränkische Rechen
der Fürstbischöfe von Würzburg für FRANKEN, nordwestlich
steht für SCHWABEN, als Wappen der habsburgisch-schwäbischen
Grafschaft Burgau, der Pfahl über drei Schräglinks-Balken und nordöstlich
der Pfälzer Löwe für die PFALZGRAFSCHAFT BEI RHEIN.
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Es ist denkbar, daß Mellinger
die Anregung für diese besondere Art der Darstellung des Königreiches
ebenfalls während seiner Italienreise bekam, wo Modelle frühchristlicher
Ciborien, deren halbkugelige Himmelsdarstellungen symbolisch von der Erde als
ein Rechteck auf vier Pfeilern getragen werden, bereits zu finden waren.
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(14) Königlich bayerisches
Wappen * |
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Über der heute noch gut
erhaltenen Wappengruppe sind reliefartige Konstruktionen zu erkennen. Hier
befanden sich einst zusammengesetzte quaderförmige Einzelplatten mit
Relieffiguren als Sinnbilder für solche bayerischen Ordensstiftungen, die
eine mit der bayerischen Geschichte und Staatsidee verbundene Symbolik verkörperten: |
Der HUBERTUSORDEN über dem
Wappen für Bayern wurde bereits 1444 gestiftet. Anhand der Statuten dieses
höchsten bayerischen Ordens werden die Prinzipien weltlicher Stiftungen
deutlich: adlige Geburt, Bindung an den Landesherrn und Verdienste um das
Herrscherhaus.
Der 1693 gestiftete VERDIENSTORDEN VOM HL. MICHAEL, über dem
Wappen der Pfalzgrafschaft bei Rhein, wurde nur an einen engen Kreis adliger
Katholiken verliehen und vertrat noch starke religiöse Zielsetzungen. Die
vier Haupttugenden dieses Ordens waren Frömmigkeit, Beharrlichkeit, Stärke
und Treue.
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Oberhalb des Wappens von Franken
befand sich das Symbol des bayerischen HAUSRITTERORDENS VOM HL. GEORG. Dieser
1729 gestiftete, ausschließlich dem katholischen Adel vorbehaltene Orden
sah in seinen Satzungen die religiösen Pflichten und die Verbreitung des
katholischen Glaubens als seine Hauptziele an.
Über dem Wappen von Schwaben befand sich der 1806 gestiftete
MILITÄR-MAX-JOSEPH-ORDEN, das erste militärische Ehrenzeichen des
jungen Köngreiches Bayerns. Dieser Tapferkeitsorden wurde dem Zeitgeist
entsprechend nicht mehr unter das Patronat eines Heiligen gestellt.
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(15) Hubertusorden - gestiftet
1444 * |
(16) Verdienstorden vom Hl. Michael
- gestiftet 1693 *
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(17) Hausritterorden vom Hl. Georg
- gestiftet 1729 * |
(18) Militär-Max-Joseph-Orden
- gestiftet 1806 * |
Carl de Bouche integrierte damals
die Wappen der Ritter des Max-Joseph-Ordens als Farbverglasung in die sieben großen
Fenster im Haupttreppenhaus. Ein großer Teil dieser Glasmalerei ist noch
im Armeemuseum in Ingolstadt zu sehen. |